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Helwig Brunner
Über den Umgang mit Tönen
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Henryk Górecki: Streichquartett No. 1, op. 62: Already It Is Dusk
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Etwas über den Umgang mit Tönen, körperhaft
festgelegt: konsonanzlose Selbstbeobachtung,
das Kolorit der Nacktheit, gegenläufige
Reizbarkeiten. Lange Durststrecken, enggeführt.
Dann als Entwurf: Kulissen, die der Frühnebel
vor dünnfingrige Föhrenwälder schiebt.
Bruchlinien, aus denen bald die Hitze steigt
wie das Fieber schwerer Tiere.
Von pendelnder Kraft getrieben
rücken die Zeiger enger zusammen,
verlassen und holen einander ein,
wenn die Schatten am kürzesten sind.
Alles ist die Meisterschaft dessen, was es ist,
die Ausbreitung seiner Flächen,
die Zuspitzung seiner Spitzen,
die Ausformung seiner Form.
Was macht es da noch aus,
dass jeder Ton das Beispiel eines Tones ist,
was macht es aus, dass er nicht nur er selbst,
sondern auch die Betrachtung seiner selbst ist?
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